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Darmkrebsmonat März 2024 - Sicherheit für nix!

Pressemitteilung - 4. März 2024
 

„Krebs kann jeden treffen“, erklärt die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Petra Jessen. „Aber nicht jeder Krebs muss tödlich enden. Darmkrebs, zum Beispiel, kann verhindert oder früh erkannt werden. Das kostet nichts, man muss nur zur Vorsorge gehen!“

Gut gepflegt ist halb gewonnen. Darmkrebs fällt nicht vom Himmel. Er geht aus Vorstufen hervor, die sich aus Polypen im Darm entwickeln und schließlich entarten können. Aber so weit muss es nicht kommen. Im Rahmen des Darmkrebs-Screening-Programms haben Männer ab 50 und Frauen ab 55 alle zehn Jahre einen gesetzlichen Anspruch auf eine Vorsorge-Darmspiegelung. Im Zuge dieser Untersuchung werden die möglicherweise im Darm früher oder später auftretenden Polypen einfach entfernt.

Seit Einführung des Screening-Programms vor gut 20 Jahren ist die Anzahl der Neuerkrankungen bei Darmkrebs um mehr als 30% gesunken. Und sie sinkt weiter. Je mehr Menschen sich entschließen, das Vorsorgeangebot wahrzunehmen, desto weniger Menschen werden daran erkranken.

Der Darmkrebsexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dietrich Hüppe, hat ermittelt, dass in den letzten 15 Jahren bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung per Darmspiegelung untersucht worden ist. „Wenn alle zur Darmspiegelung gingen“, so Dr. Jessen, „könnte diese Krebsform fast gänzlich verschwinden. Jedenfalls gilt: Wer seinen Darm pflegt, steht auf der sicheren Seite!“

Gegen den weltweiten Trend - Krebsrisiken nehmen nur ab, wenn wir weiter dran bleiben

Pressemitteilung - 6. Februar 2024
 

„Die gute Nachricht: Seit 2007 sinkt die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate für fast alle Krebsarten in Deutschland – auch für Darmkrebs“, erklärt der Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Dietrich Hüppe im Vorfeld des diesjährigen Darmkrebsmonats März. „Schaut man genauer hin, zeigt sich aber, dass es deutliche Abweichungen in bestimmten Bevölkerungsgruppen gibt“, so Hüppe weiter. „Das Krebsrisiko kann nur sinken, wenn jeder seine Vorsorgemöglichkeiten wahrnimmt.“

Während die Zahl der Krebserkrankungen weltweit nach der neusten WHO-Prognose bis 2050 rasant steigen soll, weisen Krebsregisterdaten für den Zehnjahres-Zeitraum von 2007 bis 2018 für Deutschland einen Trend in die Gegenrichtung aus. Einer aktuellen Studie zufolge war der Rückgang bei Krebserkrankungen insgesamt sowie für Darmkrebs insbesondere allerdings in wirtschaftlich wohlhabenderen Gegenden deutlich stärker als in schwächer gestellten Gegenden, wo die Neuerkrankungsrate teilweise um bis mehr als zu 20 Prozent höher liegt.

„Es bleibt eine große Herausforderung, Kompetenz und Bewusstsein der Menschen für ihre eigene Gesundheit weiter zu stärken“, kommentiert die Sprecherin der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Petra Jessen. „Investitionen in die Prävention sind das beste Mittel, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Was den Darmkrebs betrifft, kann eine Vorsorgedarmspiegelung den Krebs verhindern. Wir rufen deshalb anlässlich des bevorstehenden Darmkrebsmonats erneut dazu auf, die Chancen des Screening-Programms für gesetzlich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr unbedingt zu nutzen!“

Vom Aussterben bedroht? - Magen-Darm-Ärzte sorgen sich um ihren Fortbestand

Pressemitteilung - 29. Januar 2024
 

„Kann unsere Gesellschaft wirklich auf Magen-Darm-Ärzte verzichten?“, fragt Dr. Petra Jessen, die Sprecherin des Berufsverbandes bng. „Sind die Versorgung von chronisch kranken Menschen mit Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder Leberzirrhose sowie die so erfolgreiche Darmkrebsvorsorge wirklich nur ein Nischenjob für entbehrliche Leistungserbringer im Gesundheitswesen?“

Fast 1.500 niedergelassene Magen-Darm-Ärzte versorgen mehr als 1 Million Behandlungsfälle im Quartal. Der größte Teil dieser Patienten ist auf die spezialisierte fachärztliche Kompetenz angewiesen, ohne jedoch stationäre Ressourcen in Anspruch nehmen zu müssen. „Wenn der Hausarzt an seine Grenzen stößt, aber ein Krankenhausaufenthalt nicht angezeigt ist, wer soll diesen Menschen dann helfen, wenn nicht der Magen-Darm-Arzt?“, fragt sich Dr. Jessen.

"Wir sind gerne selbständig und versorgen unsere Patienten, aber die aktuelle Politik macht es uns ziemlich schwer", sagt Dr. Jessen. "Tatsache ist aber auch, dass unser erfüllender und zufriedenstellender Beruf für viele schon lange kein Traumjob mehr ist. Der Grund sind die schlechten Rahmenbedingungen: stagnierende Honorare, Unterfinanzierung der Behandlungen, Regressdrohung, überbordende Bürokratie, ständiger Zeitdruck im Umgang mit den Patienten, Beschimpfungen statt Anerkennung seitens der Politik."

Mehr als Zweidrittel der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte denken darüber nach, vorzeitig aus ihrem Beruf auszusteigen! „Es ist fünf vor zwölf“, warnt Dr. Jessen, „es wird Zeit, dass sich die Gesellschaft klar macht, was verloren geht, wenn niemand mehr unsere Aufgaben übernehmen will! Wir können gegensteuern. Die Abschaffung von Budgets und Regressen, die angemessene Finanzierung innovativer Methoden und die Gegenfianzierung von Sach- und Personalkosten sind der richtige Weg, damit die Niederlassung attraktiv bleibt und die ambulante Versorgung unserer Patienten sichergestellt ist.“

Petition und Praxisschließungen - Magen-Darm-Ärzte setzen Zeichen für die ambulante Versorgung

Pressemitteilung - 27. November 2023
 

„Unser Gesundheitswesen krankt! Die ambulante Versorgung wird an die Wand gefahren. Wir können nicht länger sehenden Auges zuschauen und so tun, als wäre die Welt noch in Ordnung“, sagt Dr. Ulrich Tappe, der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng).

Die angekündigte Petition an den Bundestag zur „Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung“ ist online im Petitionsforum veröffentlicht und steht unter https://epetitionen.bundestag.de zur Unterzeichnung bereit. Auch in zahlreichen Praxen sind Listen zur Unterzeichnung der Petition ausgelegt. „Patienten und Ärzte müssen jetzt zusammenstehen“, mahnt Dr. Tappe. „Jeder, der auch künftig die zuverlässige und vertrauliche Behandlung durch seinen Arzt sowie unverzichtbare Vorbeugemaßnahmen wie die Darmkrebsvorsorge in Anspruch nehmen möchte, ist aufgerufen, mit seiner Unterschrift für den Erhalt der ambulanten Versorgung abzustimmen.“

Der bundesweite Protest „Praxen in Not“ hat bereits viel Aufmerksamkeit für die Nöte in den Praxen niedergelassener Ärzte erzeugt. „Nur der Bundeskrankenhausminister schaut leider immer noch über die Probleme hinweg und spielt sie herunter“, so Dr. Tappe. „Das kann so nicht weitergehen!" Viele Magen-Darm-Ärzte werden deshalb dem Aufruf des fachärztlichen Dachverbandes SpiFa folgen und ihrem Praxispersonal vom 27. bis zum 29. Dezember eine Verschnaufpause gönnen.

„Die Praxisschließungen zum Jahresende werden allen zeigen, was die demnächst drohenden Versorgungsengpässe für die Bevölkerung bedeuten“, erklärt Dr. Tappe. „Zugleich geben wir unseren Praxisangestellten einen kleinen Ausgleich für die hohen Belastungen, die sie auf sich nehmen. Denn der Spielraum für angemessene finanzielle Anerkennungen ihrer Leistungen ist in unserem System schon lange abhanden gekommen.“

Medizin ohne Stigmatisierung - Die Nicht-alkoholische Fettleber wird zur stoffwechselbedingten Lebererkrankung

Pressemitteilung - 20. November 2023
 

Unsere zunehmend von ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel geprägte Lebensweise hat Konsequenzen. Sie beeinträchtigt den Stoffwechsel und schädigt Gefäß- und Organsysteme des Körpers. Neue Volkskrankheiten breiten sich aus, darunter die bisher unglücklicherweise so genannte Fettleber.

„Auf den Umgang mit solchen neuerdings immer stärker verbreiteten Krankheitsformen und den betroffenen Patienten müssen wir uns in jeder Hinsicht einstellen“, erklärt der Leberexperte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, anlässlich des diesjährigen Lebertages. „Dabei müssen auch wir Mediziner dazulernen. Durch die allzu enge medizinische Sicht haben sich nämlich inzwischen Ausdrucksformen eingeschlichen, die von vielen Betroffenen, aber auch von behandelnden Ärzten als diskreminierend empfunden werden.“

In der Kritik stehen insbesondere die Ausdrücke „fettig“ und „nicht-alkoholisch“. Medizinisch gesehen bezeichnen sie ganz nüchtern eine krankhaft-entzündliche Leberveränderung die vor allem auf Fetteinlagerung und nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist. In der Umgangssprache und im Alltag rufen diese Ausdrucksweisen allerdings sehr negative Assoziation hervor und bringen kranke Menschen ohne Grund in Verbindung mit Unmäßigkeit und Alkoholkonsum.

„Die Mediziner haben auf internationaler Ebene auf diese weltweite Kritik reagiert und eine neue Nomenklatur für steatotische Lebererkrankungen (SLD) festgelegt“, berichtet Prof. Hofmann. „Wir Magen-Darm-Ärzte werden die bisherige Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung künftig als stoffwechselbedingte Lebererkrankung bezeichnen.“

Darmkrebsvorsorge ist effektiv - Die Zahl der Neuerkrankungen und die Sterberate sinken auch 2023 deutlich

Pressemitteilung - 13. November 2023
 

Das Robert Koch-Institut hat seine neuesten Zahlen für 2019 vorgelegt: Danach sinkt bei Darmkrebs die Anzahl der Neuerkrankungen auf 58.967 Fälle und die Anzahl der Todesfälle auf 24.048. Dies entspricht einem Rückgang von 1663 Erkrankungen (-2.7%) bzw. 200 Todesfällen (-0.8%).

„Seit der Einführung des Screening-Programmsmit Stuhltest und Vorsorge-Darmspiegelung im Jahre 2002 ist die Neuerkrankungsrate in Deutschland bis 2018 um rund 25% und die Sterberate um 35 bis 40% gefallen“, erklärt Dr. Dietrich Hüppe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng). „Mit Einführung des Einladungsverfahrens im Juli 2019konnte die Akzeptanz für die Vorsorgekoloskopieklar weiter gesteigert werden.“

Mit der ersten Welle der Covid-19-Pandemieging die Beteiligung an der Darmkrebsvorsorgezwar kurzfristig starkzurück, das Einladungsverfahren verhinderte jedoch einen dauerhaften Einbruch. „Im Gegenteil, esführtein den Jahren 2021 und 2022zu einem kontinuierlichen Anstieg der Teilnahme“,so Dr. Hüppe weiter. „Gleichzeitig nahm die Anzahl der Darmkrebsoperation in den Jahren 2020 bis 2022 erheblich ab.“

Mittlerweile bestätigen auchdieersten Landeskrebsregister ausBayern und Baden-Württembergaktuelldie deutliche Abnahme derNeuerkrankungen beiDarmkrebs. Insbesondere gingenhier die Neuerkrankungen in der älteren Bevölkerung (>75 Jahren) zurück.