Kapselendoskopie

Kapselendoskopie

In bestimmten Fällen kann eine Untersuchung des Dünndarms erforderlich sein, z.B. bei einer unklaren Blutung oder einer Eisenmangelanämie. Da dieser eine Länge von ca. 5-6 m hat, ist eine Spiegelung des Dünndarms deutlich aufwändiger als eine Magen- oder Darmspiegelung und wird daher meist im Krankenhaus durchgeführt. 

Als Alternative gilt daher die so genannte Kapselendoskopie, in der eine Kapsel geschluckt wird, welche eine Größe von gut 2 cm hat. 

Vor der Untersuchung ist es notwendig, den Darm durch Abführmaßnahmen ähnlich wie bei einer Dickdarmspiegelung vorzubereiten. Zusätzlich wird ein Entschäumer gegeben, damit die Aufnahmen der Videokapsel nicht durch Blasenbildung gestört werden.

Bei der Untersuchung wird eine kleine Videokapsel geschluckt, welche über einen Zeitraum von mehreren Stunden 2-6 Bilder pro Sekunde (ca. 50.000 – 60.000 Bilder pro Untersuchung) im Verdauungstrakt aufzeichnet. Diese werden auf einem Rekorder, der Ihnen vor dem Beginn der Untersuchung angelegt wird, aufgezeichnet. Die Videokapsel wird durch die natürlichen Bewegungen des Magen-Darm-Trakts (Peristaltik) weitertransportiert und erreicht in der Regel nach ca. 30-60 Min. den Dünndarm. Im Normalfall dauert die eigentliche Untersuchung des Dünndarms ca. 6-8 Stunden. In dieser Zeit können Sie Ihrer gewohnten Tätigkeit nachgehen. Die Videokapsel wird dann nach ca. 1-3 Tagen ausgeschieden. Im Anschluss wird die Aufzeichnung der Videokapsel vom Arzt ausgewertet.